Wörter und Unwörter des Jahres 2022: von Zeitenwende bis Goblins

Die Gesellschaft für deutsche Sprache gibt bekannt: „Zeitenwende“ ist das Wort des Jahres. Damit schafft es unser Kanzler rhetorisch auf einen ersten Platz. Abgeschlagen auf Platz fünf verharren die „Klimakleber“. Ganz unten müffeln noch die „Waschlappentipps“, womit sich unser schwäbischer Landesvater am Ende der Liste wiederfindet. Hano! Das Jugendwort des Jahres lautet übrigens „Smash“, gekürt in einer Online-Befragung des Langenscheidt Verlages. Nie gehört, offensichtlich habe ich die Zielgruppe endgültig verlassen. Das Unwort des Jahres bezieht sich wiederum auf „Klimaterroristen“ und stammt von der Philipps Universität Marburg. Die Jury bemängelt eine Diskreditierung von Aktivisiten. Nun denn.

Etwas gelassener gehen unsere anglophilen Nachbarn mit dem Thema um. Das englische Wort des Jahres lautet „Goblin Mode“ und beschreibt „ein demonstrativ egomanes, faules und schludriges Verhalten, jegliche Erwartungen an einen selbst ablehnend“, so die offizielle Pressemitteilung.
Ein Bezug auf das deutsche Unwort wurde dementiert.

Katarstimmung beim FC Bayern

So lautet die Schlagzeile des Jahres, veröffentlicht in der Süddeutschen. „Ein Buchstabe – und aus einer unspektuakulären Enttäuschung wird eine generelle Einstellung zu einer WM, in der es nur um Geld zu gehen scheint“ – so Prof. Walter vom Verein der Deutschen Sprache. Auf Platz zwei die Überschrift „Kapitolverbrechen“, ebenfalls von der Süddeutschen. Zumindest sprachlich haben es die Macher in München noch drauf.