Non scholae, sed vitae discimus?

Pflichtlektüre fürs Deutschabi im Jahre 2016: „Homo faber“ von Max Frisch, „Dantons Tod“ von Georg Büchner und „Agnes“ von Peter Stamm; letzteres immerhin nur knapp 20 Jahre alt. Zwei von sechs Aufgaben: Eine vergleichende Interpretation zu den Gedichten „Ich kann oft stundenlang am Strome stehen“ von Georg Herwegh (1817-1875) und „Aufblickend“ von Ingeborg Bachmann (1926-1973), sowie eine Interpretation der Erzählung „Die Katze spielt mit der Maus“ von Kurt Tucholsky (1890-1935).

Ob das zum kritischen Umgang mit Social Media-Content befähigt?

Deus ex machina

WDF ist die Abkürzung für „Within Document Frequency“ und bestimmt, wie häufig ein Term innerhalb eines Dokumentes vorkommt – und zwar im Verhältnis zum relativen Vorkommen aller übrigen Terme eines Textes bzw. Dokumentes oder einer Website.
Unbenannt

Das ist aber noch nicht das Ende der Zahlenstange. Der WDF wird von SEO-Gläubigen noch mit dem IDF kombiniert, der „Inverse Document Frequency“, der grob gesagt die Anzahl aller bekannten Texte mit in die Rechnung einbezieht. Am Ende stehen Texte, die zwar perfekt zum Algorithmus von Google passen – die aber kein Mensch mehr lesen will/kann/wird.

SEO ist ja schön und gut und nicht aus Zufall haben Sie meine Seite gefunden – aber wer glaubt, dass Google das Maß aller Dinge ist, der glaubt auch an andere Verschwörungstheorien. Mindestens.

Feler bei der Vehlersuche

Da will es die Wirtschaftswoche recht
und vor allem richtig machen
und listet sorgfältig
die häufigsten Rechtschreibfehler auf –
und dann das (Klick!)

fehler
Grins.

Einzig lässt sich zwar wirklich nicht steigern – aber substantiviert gebraucht schreibt man der Einzige groß.

Schmeckt linguistisch gegrilltes Essen besser?

Der Negerkuss ist tot – es klebe der politisch korrekte Schaumkuss. Der von mir geliebte Granatsplitter ist inzwischen bestensfalls ein Rohrkrepierer: als militaristisch gebrandmarkt und zum Restegebäck degradiert. Jetzt ist die Zigeunersauce dran: Eine Organisation aus Hannover bat die einschlägigen Lebensmittelkonzerne via Einschreiben, das ethnisch beleidigende Nahrungsmittel umzubenennen. Pikante Sosse oder so ist im Gespräch. Korrekt wäre natürlich Sinti-und-Roma-Creme. Das dazugehörende Zigeunerschnitzel heißt ja schon lange nicht mehr so und wird selbst im deutschen Hinterland nur noch als „Balkanschnitzel“ verkauft. Was kommt als Nächstes? Im Fokus stehen die Serbische Bohnensuppe, der Amerikaner und für uns Schwaben besonders pikant: die Bubaspitzle. Ich wage mir nicht auszumalen und vorzuformulieren, was Political Correctness daraus formen wird.

Sie haben sich bemüht …

Selten so über ein Schild geschmunzelt, aber immerhin dient es gut als schlechtes Beispiel für meine Vorlesungen.
Hier wurde so ziemlich alles falsch gemacht:
Ein Schild ist kein Buch (zuviel Text).
Ein verquaster Satz ist keine Botschaft.
(Wenn Kinder nur gehen, wenn die Räder stehen, dann ist das doch keine Veranlassung für Autofahrer, anzuhalten. Immerhin stehen die Kinder ja.)
Und auch für Amateure gelten die Vorgaben des Dudens in punkto Interpunktion.

Was es nicht so alles da draußen gibt.Kinder stehen

Nomen est omen

Eine Namenssuche ist so ziemlich das Schwierigste im Leben eines Texters. Ein seitenlanges Briefing auf 10 Buchstaben verkürzen – das erfordert Nerven. Und dann steht man mit ein, zwei Worten vor dem Kunden und will dafür ein, zwei Euro…
Den schönsten Namen, den ich je gefunden habe war „Nimbus“ für eine Omnibussitz-Modellreihe.

Aber die beiden sind auch nicht von Pappe:

bohlen

äpfel